Wochen-Impulse

Mitarbeiterzufriedenheit als Instrument für den Fachkräftemangel!

Wochen-Impulse 43/2019

Die Philosophie und das Binnenklima eines Unternehmens, richtigerweise sollte es heißen, die durch Geschäftsleitung und Führungskräfte gelebten Unternehmenswerte, bestimmen wie sich die Mitarbeiter bei der Arbeit fühlen. Werden die Arbeitnehmer als Human Capital gesehen, sind sie austauschbare Nummern im Rahmen der Gewinnmaximierung, dessen Zweck sie erfüllen. Werden die Beschäftigten als Menschen betrachtet, als Kunden angesehen, ist ihr Wohl die Stellschraube zum Erfolg des Unternehmens.

Kundenzufriedenheit fängt bei den Mitarbeitern an. Die interne Kundenorientierung ist nicht nur eine Voraussetzung für Erfolg, sondern vor allem eine Frage der Einstellung und der Wertigkeit. Steht der Mitarbeiter im Mittelpunkt oder ist er Mittel? Roland Bickmann und Marcus Schad haben unter dem Titel „Der Kunde sitzt nebenan – Kundenzufriedenheit beginnt beim Mitarbeiter“ ein bemerkenswertes Buch geschrieben.

Mitarbeiter vor Kunden.

Wie soll ein Kunde zufrieden mit den Leistungen, Services und Produkten eines Unternehmens sein, wenn die Mitarbeiter in den kundenkontaktenreichen Abteilungen unzufrieden, unmotiviert oder lustlos agieren? Ein Mitarbeiter, der am Servicetelefon einen Anruf entgegen nimmt und hörbar gute Laune hat und sich freut dem Anrufer helfen zu können, hat Strahlkraft. Damit hinterläßt er für seinen Arbeitgeber ein positives Bild beim Gesprächspartner. Wie anders hört es sich an, wenn mir eine eher gedrückte, scheinbar uninspirierte Stimme entgegenschlägt.

Was passiert oftmals nach solchen Erfahrungen beim Kunden? Er greift in die Schublade der Verallgemeinerungen und bewertet das gesamte Unternehmen auf Basis einer Mitarbeitererfahrung. Ist diese negativ, wird automatisch das Unternehmen als solches negativ gesehen. Was noch noch folgenreicher ist, ist die Vervielfältigung dieser Pauschalbeurteilung. Im Freundes- und Bekanntenkreis sowie unter Arbeitskollegen und Sportkameraden wird das Unternehmen wegen eines schlechten Mitarbeiters abgestraft. Mit möglicherweise langfristigen Folgen für das Image.

Was sorgt für Mitarbeiterzufriedenheit? Die subjektive Skala der zufrieden machenden Faktoren reicht vom Arbeitsplatz-Equipment, über das Firmenfahrzeug bis hin zu Entscheidungskompetenzen, ein gutes Binnenklima, einem hohen Grad der Selbstbestimmung bis hin zu Entfaltungsmöglichkeiten und Teamspirit. Hier sind die Geschäftsleitung und die Führungskräfte gefordert für einen entsprechenden Rahmen zu sorgen, der ein durch und durch positives Klima verbreitet und dabei von Freude und Lust bestimmt wird.

In einer Befragung im Frühjahr 2019 unter rund 16.000 Arbeitnehmern aus über 9.000 Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz beurteilten diese ihren Arbeitsplatz und sorgten durch ihr Votum für die Verleihung des Best Workplace Award 2019 an ihre Arbeitgeber. „Welche Faktoren entscheiden darüber, ob sich Mitarbeiter an ihren Büroarbeitsplätzen rundum wohlfühlen und ihren Arbeitgeber weiterempfehlen? Und welche Unternehmen zählen zu den Pionieren einer ansprechenden Arbeitsumgebung?Dies waren u.a. die Fragen der Initiatoren der Befragung nach einer stimmulierenden Arbeitsatmopshäre.1

Bei der Auszeichnung am 17. September 2919 in Köln auf der HR-Fachmesse „Zukunft Personal Europe“ wurden das BMD Systemhaus (österreichisches IT-Unternehmen, Kategorie über 250 Mitarbeiter), Lovoo (Kategorie 50 bis 250 Mitarbeiter) und die Diem Client Partner AG (schweizer Unternehmen, Kategorie Kleinunternehmen) als Gewinner ausgezeichnet. Den Preis haben der Industrieverband Büro und Arbeitswelt e.V. (IBA) in Zusammenarbeit mit kununu (Arbeitgeberbewertungsplattform) ausgelobt.

„Die Gewinner des Best Workplace Award sind gute Beispiele dafür, wie man als Arbeitgeber im Wettbewerb um Fachkräfte punkten kann. Was nach Einschätzung ihrer Mitarbeiter auf jeden Fall dazugehört sind variabel nutzbare Arbeitsräume, Bereiche für ungestörtes Arbeiten und ein gutes Design.“2

„In einem Punkt unterscheiden sich die jüngeren Mitarbeiter in Deutschland von ihren älteren Kollegen: Sie scheinen grundsätzlich etwas zufriedener mit ihrem Beruf zu sein. Dies lässt sich insbesondere an der Einstellung zum Job festmachen: 43 Prozent der befragten Unter-30-Jährigen verbinden mit ihrem aktuellen Beruf Freude oder sogar Leidenschaft. Dies sehen nur 35 Prozent der Über-30-Jährigen so. Für die meisten (36 Prozent) dieser Altersgruppe bedeutet der Job vor allem Routine – was sicherlich auch auf die längere Berufstätigkeit zurückzuführen ist.

Der ideale Arbeitgeber aller Generationen belohnt Leistung

Doch wenn es darum geht, welche Führungsqualitäten der ideale Vorgesetzte mitbringen muss, dann denken die meisten Unter-30-Jährigen in Deutschland ähnlich wie ihre älteren Kollegen. Die Anerkennung von Leistung (60 Prozent) steht für sie an erster Stelle – ebenso wie bei den befragten Über-30-Jährigen. Darüber hinaus sollte er in den Augen der jungen Arbeitnehmer fair und gerecht handeln (59 Prozent) sowie ehrlich sein (57 Prozent).

Diese beiden Qualitäten zählen auch die älteren Umfrageteilnehmer zu den Top 3 des idealen Vorgesetztenverhaltens. „Dies zeigt mir, dass die Unterschiede zwischen den beiden Altersgruppen längst nicht so groß sind wie häufig angenommen. Führungskräfte sollten also nicht den Fehler begehen, junge Mitarbeiter anders zu führen als ältere – etwa, indem sie ihnen häufiger Feedback geben als ihren erfahreneren Kollegen.

Die Ergebnisse bringen klar zum Ausdruck, dass auch die älteren Arbeitnehmer ihre Leistung anerkannt wissen wollen“, so Christian Aubry, Geschäftsführer von Edenred Deutschland.“3 4

Es sind überwiegend die weichen Faktoren, die den persönlichen Arbeitsplatz, den Arbeitgeber, vertreten durch die jeweilige Führungskraft, zu einem attraktiven Job werden lassen. Bei den Unternehmen, bei denen der Mensch im Vordergrund steht, wird es auf Dauer keinen Fachkräftemangel geben.

Wie sieht dein idealer Arbeitsplatz aus? Welches Arbeitsumfeld sorgt bei dir für Freude und Zufriedenheit?

Wundervolle Impulse für die nächsten 7 Tage.

Bleibe inspiriert.

Holger

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1Quelle: https://www.haufe.de/personal/hr-management/best-workplace-award_80_487096.html

2Quelle: https://iba.online/inspirationen/best-workplace-award/

3Quelle: https://www.edenred.de/studien/ipsos-2016/

4Quelle Grafiken: https://www.edenred.de/fileadmin/user_upload/content/Edenred/Studien/GenerationY_Edenred_Ipsos_Barometer_2016.pdf

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