Wochen-Impulse

Nichtstun ist nicht arbeiten, oder?

Felix´s Impulse 85/ 2021

Nichtstun impliziert überwiegend nicht arbeiten. Arbeiten wird häufig als unfreiwillige, notwendige Tätigkeit angesehen. Nichtstun kann für den einen Zeit in den sozialen Netzwerken verbringen bedeuten, für den anderen Videospiele, einfach auf der Couch rumlümmeln, in der Gegend rumfahren, Lesen, Window-Shopping u.v.m. Was auch immer es ist, es scheint gleichbedeutend mit nicht arbeiten zu sein. Wie ist es bei dir?

Würden wir mehrheitlich das machen was wir lieben, bräuchten wir in der Tat ein Leben lang nicht mehr zu arbeiten. Ist das nicht erstrebenswert? Ja aber, „das geht doch nicht“, „das funktioniert bei mir nicht“ lauten viele Antworten, die beim Coaching kommen. Warum ist das so? Im Laufe unserer Sozialisation haben wir oftmals verlernt zu träumen, weil wir von Eltern ermahnende Worte zu hören bekommen haben, wenn wir in einer anderen Welt waren und auch noch darüber gesprochen haben. Es hieß dann: „Hör auf zu träumen. Hier spielt die Musik.“ So oder ähnlich hat es vielleicht der eine oder andere von euch selber erlebt. Somit wurde uns abtrainiert zu träumen, uns unsere eigenen Gedanken zur Welt zu machen. Ab einem gewissen Alter sind die meisten Menschen nicht mehr in der Lage Fragen mit einer Leichtigkeit, spielerisch zu beantworten. Diese lauten beispielsweise jobbezogen:

  • Wie will ich leben?
  • Wie will ich arbeiten?
  • Warum will ich den Job machen?

Mit den Antworten hierzu, entstehen weitere Fragen, die es zu beantworten gilt:

  • Was bin ich bereit zu tun, um mein Ziel zu erreichen?
  • Wer oder was (be)hindert mich das zu erreichen?

Die Fragen kommen vordergründig einfach daher, haben jedoch bei intensiver Beschäftigung eine enorme Falltiefe. Ich stelle fest, dass ich mich mit mir beschäftigen sollte, um Antworten zu finden. Beim Gehen mache ich die Erfahrung dass die Auseinandersetzung mit mir (möglicherweise) schmerzhaft ist und im Spiegel etwas zu sehe ist, was ich nicht sehen möchte. Ich sehe hier einen Teil von mir, der bisher im Verborgenen war, den ich lieber nicht sehen wollte und vielleicht immer noch nicht sehen möchte. Sehen bedeutet Erkennen und Klarheit. Entweder schaue ich weiter weg und negiere das Gesehene, das Gefühlte. Dann bleibt alles beim Alten oder es entsteht Entwicklung, die kann allerdings eine Herausforderung sein.

Wahrscheinlich werde ich ein paar Steine aus dem Weg räumen und neue Wege beschreiten müssen. Mit Sicherheit werde ich meine Komfortzone verlassen und des deutschen liebstes Möbelstück, die lange Bank, dauerhaft zur Seite schieben müssen. Unser aller persönliches Haustier, der innere Schweinehund, der gerne zwischen unseren Füßen hindurchläuft, uns zu stören versucht und Zwiesprache mit uns hält: „Das Alte ist gut genug. Viel bequemer und der Platz auf der Couch ist auch noch warm“, ist der nächste Störenfried.

So oder ähnlich funktionieren vereinfacht Veränderungsprozesse, samt unserer inneren Blockaden und Denkmuster. [durch einen Klick gelangst du noch zu Impulsen über Glaubenssätze und die 5-Zimmer der Veränderung. Schau mal rein!]

Ist mein warum stark, dann wird auch mein Antrieb, meine Motivation so groß sein, dass ich nicht bei der ersten Böe umkippen und es vorziehe in den sicheren Hafen zurückzukehren.

Ein Buch schreiben, die nächste Sitzung im Verein vorbereiten, bei der Tafel ehrenamtlich mitarbeiten oder andere Tätigkeiten sind für den einen Arbeit, für den anderen Freizeitgestaltung und damit eher nichts tun. Frage doch mal in deinem Freundes- oder Bekanntenkreis wer was am Wochenende gemacht hat. Möglicherweise kommt dann auch eine Antwort: „Ich habe nichts getan. Ich habe nur die nächste vereinssitzung vorbereitet:“

Ist Freizeit automatisch Zeitvertreib? Ist Zeitvertreib nicht Zeit vertreiben? Ist das nicht zu schade für etwas, was unwiederuflich weg ist? Eine Frage der Perspektive, eine Frage der persönlichen Einstellung. Antworten hierzu in den nächsten Impulsen.

Wie sieht bei dir Nichtstun aus? Welche Einstellung hast du zu deinem Job?

Wundervolle Impulse für die nächste Woche.

Bleibe inspiriert.

Holger

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