Felix´s Impulse 113/ 2022
Mangel haben wir in Deutschland mittlerweile in weiten Teilen der Wirtschaft und der Gesellschaft. Antworten auf den Fachkräftemangel suchen wir seit Jahren – mit unterschiedlichem Erfolg. Eine Antwort lautet wir benötigen ein anderes Wirtschaftssystem, eine andere hat im Employer Branding die Lösung gefunden und nun soll es das Skill-Management sein.
Der Mangel an Fachkräften fördert merkwürdige bis fragwürdige Vergleiche und Eigenarten, die medial dennoch gerne genutzt werden. „War of Talents“ ist so einer. Eine andere Stilblüte ist der Anglizismus, der auch vor dem Personalwesen keinen Halt gemacht hat: Skill-Management, Re- und Up-Skilling heißen heute ganz banale Dinge, die wir auch Kompetenz-Steuerung sowie Fort- und Weiterbildung nennen könnten. Sprache kann ein- oder ausgrenzend sein – auch im Fachjargon.
Aus meinem Beratungsalltag weiß ich wie wichtig das Erkennen der (Kern-) Kompetenzen und das Schärfen des Profils meiner Kunden ist. Auf Unternehmensseite besteht ebenso Klarheit über das gewünschte Kompetenzprofil des zukünftigen Mitarbeiters im Rahmen des Einstellungsprozesses (Recruitment). Soweit, so gut. Spätestens nach dem Ankommen (Onboarding) der Arbeitnehmer entsteht eine Wissenslücke über die im Unternehmen verfügbaren Kompetenzen (Skill-Gap). Zumindest bezogen auf eine systematisierte und dokumentierte Kompetenz-Bibliothek. Die Personalabteilung (HR) verfügt über eine Idee was jeder Mitarbeiter für seine bekleidete Position an Fähigkeiten mitbringt. Nicht mehr und nicht weniger. Reicht das für ein zeitgemäßes Personalmanagement?
Fachkräftemangel kann auch dadurch entstehen, dass Mitarbeiter auf den falschen Positionen arbeiten und damit nicht durch einen natürlichen Antrieb mit Leichtigkeit gute Arbeit leisten. Das lässt sich mit dem Reiss Motivation Profile Persönlichkeitstest wissenschaftlich validiert ermitteln. Wer in seinem Element ist, hat Passung und arbeitet mit Freude produktiv. Als Reiss Motivation Profile Master weiß ich wovon ich spreche. Um Stellen intern idealtypisch besetzen zu können Bedarf es eines Skill-Managements. Von jedem Mitarbeiter sollte ein Kompetenz-Profil (Skill-Profil) hinterlegt sein. Dieses gilt es zu analysieren, zu beurteilen, zu bestätigen und so zu dokumentieren, so dass die Fähigkeiten vergleichbar werden.
Skill-Management & sein Nutzen
Damit interne Bedarfe scharf erkannt werden können, sollten das Personalmanagement für jede Stelle im Unternehmen eine Stellenbeschreibung mit Kompetenz-Profil erstellen. Auf dieser Basis lassen sich beide Kompetenz-Profile vergleichen (matchen) und den passenden internen Mitarbeiter finden. Bei Lücken im Bereich der fachlichen Kompetenzen (Hard Skills) kann durch Weiterbildung (Up-Skilling) entsprechen gefördert werden. Bei Mitarbeitern auf der falschen Position hilft, falls notwendig, gleiches Szenarium oder es wird über eine geeignete Fortbildung, z.B. Umschulung (Re-Skilling), beigesteuert.
Idealerweise werden die Kompetenzen personalisiert in einer Datenbank dokumentiert, so dass sie verfügbar sind. Ebenso die Kompetenz-Profile für die Stellen. Damit wird die interne und externe Stellenbesetzung nachhaltig deutlich optimiert und kostspielige Fehlbesetzungen vermieden.
Ist Skill-Management eine Lösung, um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken? Aus meiner Sicht ein klares Ja! Bei meinen Personal-Entwicklungs-Projekten wird sowohl auf Unternehmens-, wie auf Personalseite deutlich wie wichtig die Klarheit über die Kompetenzen (Skills) ist. Nur so kann gezielt und mit beiderseitigem Interesse für Fort- oder Weiterbildung gesorgt werden. Weitere gewinnbringende Puzzle-Teilchen für Antworten auf den Fachkräftemangel sind der Einsatz des Reiss Motivation Profils (RMP) und von Employer Branding.
„Wieviel Zeit investieren Sie in die Auswahl einer Maschine und wieviel in die eines Mitarbeiters“, fragt Jim Collins in seinem Bestseller „Der Weg zu den Besten“. Mitarbeiter entwickeln bedeutet Unternehmen entwickeln.
Wundervolle Impulse für die nächste Woche.
Bleibe inspiriert.
Holger
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