Einfach Karriere – Wochen-Impulse 56/2020
Diese Frage könnte sich auch stellen. Die Frage hinter der Frage ist spannender. Hast du ein WARUM für deinen Job? Aus welchem Grund machst du ihn? Damit sind wir schon beim zweiten Teil. Welche beruflichen Ziele verfolgst du? Hast du welche oder sind es eher Wünsche? Jetzt erst könntest du auch fragen, warum sollte ich Ziele formulieren. Antworten biete ich dir im heutigen Impuls Einfach Karriere.
Warum arbeitest du?
Mehrheitlich wird, ohne lange nachzudenken, höchstwahrscheinlich geantwortet: um Geld zu verdienen und um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Die nächsten Antwort-Klassiker auf diese Fragen sind: um Reisen machen zu können, um den Kindern eine Ausbildung zu ermöglichen, um Rücklagen für den Ruhestand zu bilden und vieles mehr. Je nach Alter, Ausbildungsgrad und Sozialisation fallen die Antworten nuanciert anders aus, ohne das vordergründige Thema Geld zu verlassen.
Erstaunlicherweise richten wir den Fokus immer zuerst auf den schnöden Mammon. Ohne geht nichts, völlig klar. Das Tauschmittel ist in unserer Konsumgesellschaft überlebensnotwendig und bis zu einer individuellen Größenordnung sicherlich auch ein Grundbedürfnis.
Warum arbeitest du? Was treibt dich an? Was ist deine Motivation? Hast du dich schon mal gefragt, warum du einen bestimmten Job ausübst? Warum stehst du Morgen für Morgen um 07:00h auf und gehst arbeiten? Für Geld! Wirklich für Geld? Vordergründig mag das stimmen. Wer am Existenzminimum lebt, für den stimmt das mit Sicherheit. Die überwiegende Mehrheit lebt zumindest in Deutschland nicht von der Hand in den Mund. Also, warum?
Frage dich bitte, WARUM du den Job, genau den Job haben möchtest. Höre in dich hinein. Frage dich nach dem WARUM gerne drei Mal, fünf Mal. Höre, was du an Antworten bekommst. Schreibe sie dir auf und achte auf die Resonanz bei den Antworten.1
Wie sieht die Resonanz aus? Wie fühlt sie sich an? Gibt sie dir Energie? Fühlt sie sich positiv an? Ist Arbeit Mittel zum Zweck? Zeiteinsatz, verbunden mit Arbeitsleistung, wird gegen Geld getauscht. Ist damit Arbeit auch Lebenszweck oder Lebensinhalt? Lebe ich, um zu arbeiten, oder arbeite ich, um zu leben?
Selbständige sowie selbständig und eigenverantwortlich tätige Arbeitnehmer erleben möglicherweise in ihrer Arbeit auch einen Lebenszweck. Der große Teil der arbeitenden Bevölkerung dürfte in der Arbeit eher eine unangenehme Notwendigkeit sehen. Die jährlich aufs Neue durchgeführte Studie des Gallup-Instituts bestätigt diese ernüchternde Entwicklung.
In Bewerbungsgesprächen kann es durchaus vorkommen, dass du auch nach deinem WARUM gefragt wirst. Möglicherweise wirst du nach deiner Motivation oder deinem Antrieb gefragt oder WARUM du den Job in dem Unternehmen machen möchtest?
Wäre der wahrgenommene Wert der Arbeit, die empfundene Leistung nicht viel angenehmer, wenn wir Freude und Spaß für und durch unsere Tätigkeit empfinden würden? Warum erbringen wir die Arbeit nicht mit Lebensfreude und Leichtigkeit? Warum gönnen wir uns nicht einen Job, der uns so richtig Freude macht und uns Anerkennung und Befriedigung verschafft? Liegt es nur am empfundenen Druck und Zwang, Geld verdienen zu müssen? Liegt es vielleicht an unserer Sozialisation, dass wir glauben, Arbeit dürfte keinen Spaß bereiten? Wie würden wir uns fühlen, wenn wir mit Vorfreude morgens aufstünden und zur Arbeit gingen? Wie würde es sich anfühlen, wenn wir auch bei der Arbeit noch Spaß und Freude hätten?
Der Weg ist das Ziel
Im Berufsleben bedarf es eines klaren Ziels. Nur so kann ich mein Navigationssystem entsprechend einstellen, um meinen Bestimmungsort zu erreichen. Dabei kann es vorkommen, dass ich einen längeren Weg fahren muss, weil auf der kürzeren, direkteren Strecke Stau ist. Das ist nicht weiter tragisch, solange ich mein Ziel vor Augen habe. Sollte ich mich dennoch mal verfahren, ist es hilfreich, die Koordinaten nochmals neu einzustellen oder nachzujustieren um anzukommen. Mit einem klaren Ziel habe ich immer eine gute Orientierung – zu jeder Zeit.
Kenne ich mein Ziel jedoch nicht, ist kein Weg der richtige. Wie bei der Urlaubs- und Reiseplanung ist es hilfreich, bei der Berufs- und Karriereplanung im Vorfeld zu überlegen, welche Bedürfnisse ich habe, welche Möglichkeiten mir gegeben sind und was ich bereit bin dafür zu tun.
Aus Wünschen werden Ziele
Kennst du dein Ziel? Wo möchtest du ankommen? Wann möchtest du es erreichen? Einfach nur Wünsche aussprechen, reicht nicht für eine Zielplanung. Ziele entstehen erst durch eine konkrete, prüfbare Beschreibung deiner „Wünsche“ mit der SMART-Formel (Akronym für spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch, terminiert).
Konkret und deutlich (spezifisch) beschrieben, ebenso überprüfbar (messbar) und ganz wichtig, von dir mitgetragen (akzeptiert) sollte das Ziel sein. Dieser Aspekt ist daher wichtig, weil Vereinbarungen mit dir oder zukünftig mit deinem Chef nur dann eine Chance auf Umsetzung haben, wenn du sie aus tiefstem Herzen mitträgst. Hiermit wird schon deutlich, dass smarte Ziele nur dann Aussicht auf Erfolg haben, wenn alle Punkte umgesetzt werden. Realitätsnahe, realistische Beschreibungen sind neben exakter Datierung (terminiert) die Basis für eine erfolgreiche Zielerreichung.2
Wie lautet deine Antwort auf das WARUM und wie sieht dein berufliches Ziel und deine Teilziele aus?
Wundervolle Impulse für die nächste Woche.
Bleibe inspiriert.
Holger
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2 Die Texte sind auszugsweise meinem Karriere- und Bewerbungs-Ratgeber Bewerben ist wie Flirten. Einfach. Entnommen (Seiten 19ff und 64ff). Paperback oder eBook.